Dass in der arabischen Welt raffiniert
gehandelt wird, das werden die wenigsten, die sich schon einmal durch einen
arabischen Markt geschlängelt haben, anzweifeln. Dieses Geschick liegt im Blut,
und so ist es auch nicht verwunderlich, dass auf den meisten Ägyptischen Nil-Schiffen
einmal während des Urlaubs ein sogenannter Galabia-Abend stattfindet.
KOMMENTARE, übernommen aus dem Original-Post, vor der Archivierung:
Was das ist?
Ein riesen Spaß und der Umsatz der
Woche für den schiffseigenen Souvenir-Shop.
Kurz nach dem Einchecken auf der „Nile
Smile“ und dem Bezug meiner Kabine, mache ich mich auf das überschaubare Schiff
zu erkunden. Fasziniert bleibe ich am kleinen Souvenir-Shop stehen. Kitsch in
Reinform. Strass besetzte Pyramiden, goldfarbene Sphinx in allen Größen,
Nofretete-Büsten als Buchstütze und Galabias.

Eine Galabia ist ein reich bestickter
Kaftan. Quasi unisex und Einheitsgröße. Ein luftig bequemes Kleidungsstück mit
dem man sich als Tourie beim Tragen im Urlaub garantiert schon lächerlich
macht, aber zuhause eine Einweisung in eine geschlossene Anstalt riskiert.
Und ich denke noch so bei mir „Wer
kauft denn so nen Quatsch?“.
Ja, ich!
Die wunderschöne Woche auf dem Nil ist
fast vorbei. Schon beim Mittagessen hat die Crew uns angekündigt „Heute Abend
ist Galabia-Abend. Ihr müsst bitte alle traditionell gekleidet zum Dinner
erscheinen.“

Ich habe die nettesten Mitreisenden
kennen gelernt, die man sich wünschen kann. Es vergeht kein Abend, an dem mir
nicht vor Lachen die Tränen über die Wangen kullern. Und so lassen wir (Frauen)
uns für diesen Event nicht zweimal bitten. Anke, Hanne, Petra und ich stürmen
den kleinen Souvenirshop und probieren eine Galabia nach der anderen an. Ingolf
und Wolfgang schütteln amüsiert die Köpfe und nuscheln „Dann wäre ja auch
geklärt, wer den Schrott kauft.“.
Der Galabia-Abend ist ein lustiger
Erfolg. Die meisten Mitreisenden haben sich in Schale geschmissen und das
Abendessen und der anschließende Catwalk sind einer der lustigen Höhepunkte der
Reise auf dem Nil … an die ich SO OFT zurück denke, wie an nur wenige Reisen.
Was aber macht man zuhause mit einem
Ägyptischen Kaftan, der -zugegeben- auch nicht ganz billig war?! Ja, das liegt
doch auf der Hand: Anziehen! Vielleicht nicht unbedingt zum Wocheneinkauf bei
Feinkost-Albrecht. Vielleicht auch nicht unbedingt ins Büro. Aber unbedingt zur
fünften Jahreszeit, zur Fastnacht. Meine original-Galabia, ein goldenes
Stirnband und gefühlte 3 Kilogramm Kajal um die Augen. Fertig ist die Mainzer
Kleopatra.

Apropos Kajal: Das ist auch ein
kostbar gehütetes Souvenir, das ich aus Marokko mitgebracht habe: Echter Kohl in
einer antiken (?) kleinen Amphore, den man mit einem kleinen knöchernen
Stäbchen ins Unterlid einbringt. Nicht unbedingt ein Vergnügen für
Kontaktlinsen-Träger, aber … tja … wer schön sein will, der muss da durch.
--- In Gedenken an Hanne, die hoffentlich
auf einer Wolke,
in ihre Galabia gehüllt, richtig Party macht!---
KOMMENTARE, übernommen aus dem Original-Post, vor der Archivierung:
Diane01 November, 2015
Hallo Renate
You made my day! Endlich "outet" sich mal jemand als Nil-Kreuzfahr-Souvenir-Opfer ;-)
Dein Blog rausinsleben.de ist übrigens große Klasse. Wenn der Novembertag heute so nebelig bleibt, habe ich tollen Lesestoff bei Dir und lasse mich ein bißchen für die nächste Reise inspirieren.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende - Diane
You made my day! Endlich "outet" sich mal jemand als Nil-Kreuzfahr-Souvenir-Opfer ;-)
Dein Blog rausinsleben.de ist übrigens große Klasse. Wenn der Novembertag heute so nebelig bleibt, habe ich tollen Lesestoff bei Dir und lasse mich ein bißchen für die nächste Reise inspirieren.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende - Diane




hihihi, ohne Galabia kommt doch keine von uns von einer Nil-Kreuzfahrt zurück. Geht einfach nicht! Irgendwie muss der Verkauf auch angekurbelt werden. Meine ist schwarz mit einem glitzernden Tut Anch Amun darauf. Köstlich!
Ich habe sie kurz vor Karneval über Ebay verkauft. Nur so ein Tipp für diejenigen, die nicht an Fastnacht weggehen! Ansonsten, ich habe seit mehr als 20 Jahren orientalischen Tanz gemacht. Da kann man das Ding auch auf Festen tragen.
Dieses Kajalgefäß ist auch wirklich hübsch.
Liebe Grüße
Renate