COSTA RICA: Pura Vida



Die Tourismus Behörde Costa Ricas hat sich einen wahrhaft stimmigen Slogan als Werbung für ihr Land ausgedacht: Pura Vida!
In der Tat. Hier kreucht und fleucht es überall.


Ein scheinbar lebeloses Blatt läuft plötzlich den Baumstamm nach oben, weil es in Wirklichkeit eine Art Heuschrecke ist. (Hach, wie niedlich.)

Ein vermeintliches Muschelsouvenir (ich weiß, macht man nicht!) zwickt durch die Hosentasche ins Bein, weil ein kleiner Krebs darin wohnt. (Aua, dann bleibt‘s halt hier.)


Die Stille der Mittagshitze wird plötzlich durch ohrenbetäubende metallische Töne zerschnitten, weil Zikaden ein Liedchen anstimmen. (Grossartig. Fehlt nur ein Bass.)

Der Stromausfall am Abend wurde offensichtlich durch ein Faultier verursacht, dass sich versehentlich an einem nicht isolierten Stromkabel entlang gehangelt hat. (Nein, das ist kein Insektennest, sondern ein verkohltes Faultier.)


Alle diese Entdeckungen faszinieren mich ungemein. Wunderbares Leben in überraschenden Facetten. Neugierde, Begeisterung und Faszination am lebenden Objekt schlagen in meinem Fall insbesondere durch Amphibien in lautes Schreien, Wegrennen und mädchenhaftes Gebaren um. Einen kleinen Frosch am Wegesrand oder ein Molch in einem Schaukasten lasse ich mir gerne gefallen.


Aber Kröten… im Pool… Hiiiiiiiiiiiiiilfe!...

… Ich bin ein Star. Holt mich hier raus!
Fast alle Hotels in direkter Nähe zum Vulkan Arenal werben damit, dass die Hotelpools mit warmem Thermalwasser gespeist werden.


Obwohl es schon dunkel ist, möchte ich mir das Bad in echtem Arenal-Thermal-Wasser nicht entgehen lassen. Der Hotelgarten ist menschenleer. Im Badeanzug, eingewickelt in ein Handtuch gehe ich bei schwacher künstlicher Beleuchtung zu einem der kleineren Pools meines Hotels. Er ist gestaltet wie ein natürlicher, kleiner Teich. Das Wasser riecht zwar schwefelhaltig nach faulen Eiern, dampft aber verführerisch. Rund um den künstlichen Teich hat man unzählige Kröten zur Dekoration drapiert.
Ich lege mein Handtuch zur Seite und strecke vorsichtig einen Zeh ins Wasser, um zu sehen wie warm das Wasser ist. In dem Moment flüchten mehrere große Kröten aus dem Teich, erschrecken die herumsitzenden Amphibien, die so groß sind, dass ich sie für tönerne Dekoration halte und um mich herum bewegen sich plötzlich alle Krötentiere, die mir aus Keramik oder Ton viel lieber gewesen wären.
Den wenigen Hotelgäste, die noch beim Abendessen sitzen, bietet sich ein skurriles Bild durch die Panoramascheiben des Restaurants: Eine Touristin im Badeanzug kommt laut schreiend aus dem Dunkel gerannt und fuchtelt wild mit einem Handtuch.
Ich möchte dieses Erlebnis dann jetzt lieber nicht weiter kommentieren ;-)







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